Es ist schon nicht ganz einfach mit den Kirchen! Gerade bei historischen Bauten sind wir beeindruckt von den mächtigen Lufträumen und der Baukunst vergangener Jahrhunderte. Die Orgelmusik, die in vielen Fällen für diese Räume komponiert wurde, klingt majestätisch.

Aber: Wortbeiträge sind oft schlecht bis gar nicht verständlich, besonders für die Besucher, die weit vom Sprecher entfernt sitzen. So kommt dann die Predigt, die vielleicht ganz interessant gewesen wäre, nur in Fragmenten beim Zuhörer an. Auch bei moderner Musik (und das kann auch schon ein Stück von Bach sein) mit kurzen Noten wird der Hörgenuss deutlich geschmälert. Dem Stück fehlt es an Transparenz, es klingt verwaschen. Schade eigentlich – denn es geht deutlich besser.

Grundsätzlich steht eine lange Nachhallzeit, die wir bei Orgelmusik so schätzen, einer guten Sprachverständlichkeit im Weg.
 Bei Nachhallzeiten von 3 – 8 Sekunden, je nach Kirche, gehen die energiearmen, hochfrequenten Konsonanten, die für die Sprachverständlichkeit immens wichtig sind, einfach im „Nachhallteppich“ unter. Besonders stark ist dieser Effekt für Menschen mit einem eingeschränkten Hörsinn spürbar. Die gute Nachricht: Wir können helfen!

Vor dem Hintergrund, dass evangelische Kirchen in der Regel kürzere Nachhallzeiten aufweisen als katholische und moderne freikirchliche Bauten eine noch „trocknere“ Charakteristik haben, ist eine eingehende raumakustische Analyse, also einer Messung und Bewertung der Parameter der Raumakustik (Nachhallzeit, Reflexionen, Bass-Verhältnis, frühe Abklingrate, etc.) immer der erste Schritt. Anschließend diskutieren wir die Optimierungsmöglichkeiten mit Kirchengemeinde, der Diözese und häufig auch dem Denkmalschutz.
Wann immer möglich, werden Nachhallzeit und störende Schallreflexionen durch möglichst unauffällige poröse Absorber deutlich reduziert. Diese Akustikelemente mit weißem Rahmen und weißer Stoffbespannung bedecken große Wandflächen oder Untersichten von Emporen ohne den architektonischen Charakter des Raumes zu verändern.
Häufig liegt der Schwerpunkt auf einer Bedämpfung der dem Sprecher gegenüberliegenden Rückwand der Kirche. Schallwellenreflexionen von diesen Flächen führen besonders bei sehr großen Gotteshäusern zu langen Laufzeiten von Schallwellen, die sich mit dem Direktschall überlagern und somit zu einer sehr schlechten Sprachverständlichkeit führen.

Eine weitere sehr wichtige Komponente ist die elektroakustische Anlage, also die exakt auf den jeweiligen Innenraum abgestimmte Verbindung von Mikrofonen, Verstärkern und Lautsprechern. Ziel ist es, die Schallquellen mit einer perfekt abgestimmten Richtcharakteristik so zu positionieren, dass nur die Gläubigen und nicht die Raumbegrenzungsflächen beschallt werden. Der Schalldruckpegel soll dabei möglichst gering sein, um das große Luftvolumen erst gar nicht anzuregen. Um einen sehr natürlichen Höreindruck zu erhalten, sollte das Tonsignal mit einer dem Abstand Sprecher-Hörer entsprechenden Verzögerung beim Zuhörer ankommen.

Sie sehen schon: Diese Optimierung von passiver Raumakustik und Elektroakustik kann nur durch erfahrene Spezialisten glücken.
 Wir arbeiten deshalb in dieser Disziplin mit unserem langjährigen Netzwerkpartner Jan Bril zusammen. Er ertüchtig pro Jahr etwa 100 Kirchen aller Konfessionen. Also wenn der’s nicht kann …